Häufig gestellte Fragen für Kostenträger

F: Was ist die LifeVest?
F: Wie funktioniert die LifeVest?
F: Warum ist die rechtzeitige Defibrillation so wichtig?
F: In welchen Fällen wird die LifeVest verschrieben?
F: Wie lange wird die LifeVest vom Patienten getragen?
F: Wie wird die LifeVest an den Patienten angepasst?
F: Was beinhaltet der Preis?
F: Wenn bei einem Patienten ein Risiko für einen plötzlichen Herztod besteht, warum implantiert der Arzt keinen ICD?
F: Was ist der Unterschied zu einem ICD?
F: Ist für die LifeVest das Eingreifen von anderen Personen notwendig?
F: Wie unterscheidet sich die LifeVest von anderen automatisierten externen Defibrillatoren (AED)?
F: Von wie vielen Patienten wird die LifeVest getragen?
F: Wer stellt die LifeVest her?
F: Ist die LifeVest CE-zertifiziert?
F: Gibt es auf dem Markt ähnliche Produkte?
F: Ist die LifeVest komfortabel zu tragen und kann ein normaler Lebensstil beibehalten werden?
F: Wo ist die LifeVest erhältlich?


F: Was ist die LifeVest?
A: Die LifeVest Defibrillatorweste wird von Patienten getragen, die gefährdet sind, einen plötzlichen Herztod (PHT) zu erleiden, und bietet ihnen Schutz, wenn sich ihr Zustand noch ändert und noch kein permanentes PHT-Risiko festgestellt wurde. Gleichzeitig gibt die LifeVest dem Arzt Zeit, das langfristige Risiko für eine Herzrhythmusstörung des Patienten zu ermitteln und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

LifeVest ist der erste Defibrillator, der direkt am Körper getragen wird und im Gegensatz zum implantierbaren Cardioverter-Defibrillator (ICD) nicht im Brustbereich implantiert wird. Die LifeVest besteht aus einer Stoffweste, in der sich ein Gürtel mit Mess- und Therapieelektroden befindet, und einem Monitor. Die Stoffweste wird unter der Kleidung direkt am Körper, der Monitor an der Hüfte oder an einem Schulterriemen getragen.

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F: Wie funktioniert die LifeVest?
A: Das Gerat überwacht das Herz des Patienten kontinuierlich. Wird ein lebensgefährlicher Herzrhythmus erkannt, benachrichtigt das Alarmmodul den Patienten mit hör-, sicht- und fühlbaren Alarmsignalen. Ist der Patient bei Bewusstsein, kann er den Schock verhindern, indem er gleichzeitig die beiden Reaktionstasten am Monitor drückt. Ist der Patient bewusstlos, gibt das Gerät erst ein leitendes BlueTM Gel über die Therapieelektroden und dann einen elektrischen Behandlungsschock ab, um den normalen Herzrhythmus wieder herzustellen („Defibrillation“). Für die LifeVest ist – anders als beim Automatischen Externen Defibrillator (AED) - kein Eingreifen durch andere Personen notwendig.

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F: Warum ist die rechtzeitige Defibrillation so wichtig?
A: Der wichtigste Faktor, um einen Patienten mit einer solchen Herzrhythmusstörung vor dem plötzlichen Herztod zu bewahren, ist Zeit. Jede Minute, die zwischen einem plötzlichen Herzstillstand und der Verwendung eines Defibrillators vergeht, reduziert die Überlebenschancen durchschnittlich um 10 Prozent. Je schneller also die Defibrillation durchgeführt werden kann, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit des Überlebens. Im Krankenhaus ist die zeitnahe Defibrillation häufig erfolgreich, da der Patient durchgängig überwacht wird und geschultes Krankenhauspersonal schnell verfügbar ist, um den Schock zu verabreichen. Außerhalb des Krankenhauses ist eine erfolgreiche zeitnahe Defibrillation davon abhängig, ob der Betroffene überwacht wird und ob der Rettungsdienst rechtzeitig eintrifft. Die LifeVest hat eine Erfolgsrate beim ersten Behandlungsschock von 98 Prozent. Sollte die Arrhythmie nach dem ersten Behandlungsschock noch immer bestehen, gibt die sie weitere Behandlungsschocks ab, um sie zu beenden.

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F: In welchen Fällen wird die LifeVest verschrieben?
A: Die LifeVest wird von einem Arzt Patienten mit einem Risiko für einen plötzlichen Herztod (PHT) verschrieben. In der frühen Phase nach einem akuten kardialen Ereignis ist das Risiko für einen plötzlichen Herztod hoch, kann aber im Zuge einer medizinischen Optimierung reversibel sein. Die Leitlinien verschiedener Gesellschaften für Kardiologie empfehlen die Einleitung einer medikamentösen Optimierung, bevor eine Entscheidung über die PHT-Langzeitrisiken für den Patienten gefällt wird. In dem Zeitraum, in dem die Medikation optimiert wird, kann sich die Pumpleistung des Herzens möglicherweise erholen, wodurch der Bedarf eines PHT-Langzeitschutzes mittels ICD entfallen würde. In dieser in den Leitlinien empfohlenen Wartezeit kann die LifeVest den Patienten effektiv vor einem plötzlichen Herztod schützen.

Die LifeVest findet bei einer Vielzahl von Indikationen Anwendung, zum Beispiel:

  • Kurz nach einem Herzinfarkt mit LVEF ≤ 35 %
  • Vor oder kurz nach einer Stentplatzierung oder Bypass-Operation mit LVEF ≤ 35 %
  • Neu diagnostizierte Kardiomyopathie oder kongestive Herzinsuffizienz mit LVEF ≤ 35 %
  • Vermutete oder bestätigte akute Myokarditis
  • Nach einer ICD-Explantation
  • ICD-Indikationen, wenn der Zustand des Patienten eine ICD-Implantation verhindert oder verzögert

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F: Wie lange wird die LifeVest vom Patienten getragen?
A: Wie lange die LifeVest für den Patienten medizinisch notwendig ist, entscheidet für gewöhnlich der verschreibende Arzt. Die LifeVest bietet einen temporären Schutz für Patienten mit einem hohen Risiko für einen plötzlichen Herztod. Die Tragedauer hängt von der Art der Erkrankung und dem Genesungsfortschritt während der medikamentösen Therapie ab. Die Dosis der typischerweise verschriebenen Medikamente muss über einen gewissen Zeitraum individuell gesteigert werden, um die bestmögliche Wirkung erzielen zu können. Leitlinien für Kardiologie empfehlen Zeiträume von 40 Tagen bis 3 Monaten (je nach Indikation), bevor eine Entscheidung über den weiteren Behandlungsweg getroffen werden kann, einschließlich beispielsweise der ICD-Implantation bei permanentem Risiko.1,2 Bis zur Entscheidungsfällung kann der Patient mit der LifeVest vor einem plötzlichen Herztod geschützt werden.

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F: Wie wird die LifeVest an den Patienten angepasst?
A: Nach erfolgter Verschreibung der LifeVest durch einen Arzt wird sie von einem von ZOLL geschulten Vertreter an den Patienten angepasst. Die LifeVest wird individuell an den Brustumfang und den Zustand des Herzens des Patienten angepasst. Während der Anpassung werden auch die Komponenten der LifeVest, die Stoffweste selbst, die Elektrodenplatzierung und die einwandfreie Funktion des Monitors geprüft und mit dem Patienten besprochen. Der Patient erhält umfangreiche Unterlagen mit Informationen, die zu einem späteren Zeitpunkt nachgeschlagen und von Verwandten und Freunden des Patienten genutzt werden können, um die LifeVest besser zu verstehen. Zur Beantwortung von Fragen zur LifeVest stehen die Mitarbeiter von ZOLL rund um die Uhr zur Verfügung.

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F: Was beinhaltet der Preis?
A: Die LifeVest wird zusammen mit einem umfassenden Servicepaket bereitgestellt, um maximale Patientencompliance und optimale Funktion erzielen zu können: Vor-Ort-Unterweisung der Patienten durch klinisches Fachpersonal, Sicherstellung der deutschlandweiten Verfügbarkeit, Wartungsdienste, unverzüglicher Ersatz, 24-Stunden-Erreichbarkeit des LifeVest-Teams sowie persönliche Beratung der Patienten und zu guter Letzt auch die Unterstützung durch Angehörige sichern die Qualität und Funktionalität dieser lebensrettenden Therapie.

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F: Wenn bei einem Patienten ein Risiko für einen plötzlichen Herztod besteht, warum implantiert der Arzt keinen ICD?
A: Zum Zeitpunkt der Diagnose kann der Arzt nicht vorhersagen, ob das PHT-Risiko eines Patienten permanent ist oder sich durch therapeutische Maßnahmen, wie medikamentöse Therapie, senken lässt. Aus diesem Grund legen Leitlinien für die Kardiologie eine Wartezeit nach einem akuten kardialen Ereignis und nach der Erstdiagnose einer Herzerkrankung fest. Ein ICD ist nur indiziert, wenn das Risiko für einen plötzlichen Herztod nach der frühen akuten Phase und nach der medikamentösen Optimierung noch immer weiterbesteht. Studien haben gezeigt, dass sich im Laufe der Wartezeit die Pumpfunktion des Herzens bei vielen Patienten verbessert, wodurch das Risiko für einen plötzlichen Herztod reduziert wird. So zum Beispiel zeigte das WEARIT-II-Register auf, dass 41 % der Patienten nach dem Einsatz der LifeVest keinen ICD mehr benötigten.3 Nach aktuellen Richtlinien ist die Implantation eines ICD zur Primärprävention während der Wartezeit kontraindiziert.1,2 Das heißt, eine frühe ICD-Implantation hat für die meisten Patienten keine Vorteile und sollte nicht angestrebt werden. Die LifeVest bietet einen temporären Schutz vor einem plötzlichen Herztod, bis eine Entscheidung hinsichtlich der Langzeitbehandlung von Patienten mit Herzerkrankungen getroffen werden kann.

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F: Was ist der Unterschied zu einem ICD?
A: Der tragbare LifeVest-Defibrillator ist für die temporäre Verwendung und nicht wie der ICD zur permanenten Verwendung vorgesehen. Der tragbare Defibrillator ist nicht-invasiv: Er wird außen am Körper getragen und führt Behandlungsschocks von außen zu. Die LifeVest erfordert (im Gegensatz zum ICD) keine Operation. Wenn sich das Herz erholt und das Risiko für einen plötzlichen Herztod sinkt, kann der Patient nach Absprache mit seinem Arzt die LifeVest wieder ablegen und zurückgeben. Darüber hinaus gibt die LifeVest dem Patienten die Möglichkeit, Behandlungsschocks aktiv zu unterbinden. Dies ist von Vorteil, wenn der Patient trotz schneller Herzrhythmusstörungen bei Bewusstsein bleibt, und so unnötige Behandlungsschocks vermieden werden können.

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F: Ist für die LifeVest das Eingreifen von anderen Personen notwendig?
A: Nein. Wenn der Patient auf die Alarmsignale nicht reagiert, werden die Behandlungsschocks automatisch abgegeben, nachdem ein Warnsignal für anwesende Personen ertönt ist.

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F: Wie unterscheidet sich die LifeVest von anderen automatisierten externen Defibrillatoren (AED)?
A: Der wichtigste Faktor, um einen Patienten mit einer lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörung vor dem plötzlichen Herztod zu bewahren, ist Zeit. Die Überlebenschance sinkt um 10% pro Minute, in der sich ein Herz im plötzlichen Herzstillstand befindet.4

Der Einsatz eines AED erfordert die Unterstützung von einer anderen anwesenden Person, die bereit ist, einzugreifen. Die andere Person muss erkennen, dass der Patient unter einer lebensbedrohlichen Arrhythmie leidet und ein AED notwendig ist. Dann muss sie einen AED auffinden, zum Patienten bringen und ihn am Patienten anwenden. Sie muss die Elektroden am Patienten anbringen, die Anweisungen des AED befolgen und möglicherweise auch einen Schock manuell auslösen.

Im Gegensatz zum AED benötigt die LifeVest kein Eingreifen durch andere Personen und der Träger wird bei lebensbedrohlichen Arrhythmien rechtzeitig defibrilliert. Nach Erkennung einer Arrhythmie werden Behandlungsschocks normalerweise in weniger als einer Minute abgeben. Zudem schützt die LifeVest Patienten, wenn sie alleine sind oder schlafen. Die LifeVest bietet konstante Überwachung, sofortigen Schutz und gleichzeitig ein beruhigendes Gefühl für die Patienten und ihre Angehörigen.

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F: Von wie vielen Patienten wird die LifeVest getragen?
A: Seit ihrer Zulassung 2000 in Europa und 2001 in den USA wird die LifeVest in immer mehr Ländern weltweit eingesetzt. Die LifeVest Defibrillatorweste schützt täglich zehntausende Menschen weltweit vor dem plötzlichen Herztod.

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F: Wer stellt die LifeVest her?
A: Die ZOLL LifeVest® Defibrillatorweste wird am ZOLL Standort Pittsburgh, Pennsylvania (USA) hergestellt. Die deutsche Tochtergesellschaft ZOLL CMS GmbH ist in Köln ansässig.

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F: Ist die LifeVest CE-zertifiziert?
A: Ja, die LifeVest und alle dazugehörigen Komponenten sind CE - zertifiziert. Die erste Zertifizierung erfolgte durch den TÜV Rheinland. Verantwortlich für die Prüfungen ist aktuell das VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut, Offenbach.

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F: Gibt es auf dem Markt ähnliche Produkte?
A: Nein. Die LifeVest ist der weltweit erste und einzige tragbare Defibrillator.

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F: Ist die LifeVest komfortabel zu tragen und kann ein normaler Lebensstil beibehalten werden?
A: Die LifeVest ist leicht und einfach zu tragen. So können Patienten ihr alltägliches Leben wie gewohnt weiterführen, an Rehabilitationsmaßnahmen teilnehmen und eine aktive Rolle in ihrer Genesung spielen in der Gewissheit, vor dem PHT geschützt zu sein. Patienten können an der Rehabilitation mit dem Wissen teilnehmen, dass sie vor einem plötzlichen Herztod geschützt sind.

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F: Wo ist die LifeVest erhältlich?
A Die LifeVest ist in den USA, Europa, Japan, und in weiteren Ländern erhältlich.

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1Priori S et al. ESC guidelines for the management of patients with ventricular arrhythmias and the prevention of sudden cardiac death. European Heart Journal 2015;36:2793-2867.
2 Deneke T et al. Pocket-Leitlinie: Ventrikuläre Arrhythmien und Prävention des plötzlichen Herztodes (Version 2015). http://leitlinien.dgk.org/files/2016_K_PLL_Ventrikuläre_Arrhythmien.pdf
3Kutyifa V et al. Use of the wearable cardioverter defibrillator in high-risk cardiac patients: Data from the prospective registry of patients using the wearable cardioverter defibrillator (WEARIT-II Registry). Circulation 2015;132:1613–1619.
4Perkins GD et al. Basismaßnahmen zur Wiederbelebung Erwachsener und Verwendung automatisierter externer Defibrillatoren: Kapitel 2 der Leitlinien zur Reanimation 2015 des European Resuscitation Council. Notfall Rettungsmed 2015;18:748 -769.