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Hintergrund: Über den plötzlichen Herztod und die LifeVest
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Hintergrund für die Fachpresse: Über den plötzlichen Herztod und die LifeVest
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Das Unternehmen ZOLL - auf einen Blick
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Hintergrund: Über den plötzlichen Herztod und die LifeVest
Die LifeVest Defibrillatorweste wird von Patienten getragen, die gefährdet sind, einen plötzlichen Herztod (PHT) zu erleiden, und bietet ihnen Schutz, wenn sich ihr Zustand noch ändert und noch kein permanentes PHT-Risiko festgestellt wurde. Gleichzeitig gibt die LifeVest dem Arzt Zeit, das langfristige Risiko für eine Herzrhythmusstörung des Patienten zu ermitteln und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
LifeVest ist der erste Defibrillator, der direkt am Körper getragen wird und im Gegensatz zum implantierbaren Cardioverter-Defibrillator (ICD) nicht im Brustbereich implantiert wird. Die LifeVest Defibrillatorweste schützt täglich zehntausende Menschen weltweit vor dem plötzlichen Herztod.
Die LifeVest besteht aus einer Stoffweste, in der sich ein Gürtel mit Mess- und Therapieelektroden befindet, und einem Monitor. Die Stoffweste wird unter der Kleidung direkt am Körper, der Monitor an der Hüfte oder an einem Schulterriemen getragen. Das Gerät wird rund um die Uhr getragen, auch während des Schlafens. Die LifeVest sollte nur abgelegt werden, wenn ein Patient duscht oder ein Bad nimmt.
Das Gerät überwacht das Herz des Patienten kontinuierlich. Wird ein lebensgefährlicher Herzrhythmus erkannt, benachrichtigt das Alarmmodul den Patienten mit hör-, sicht- und fühlbaren Alarmsignalen. Ist der Patient bei Bewusstsein, kann er den Schock verhindern, indem er gleichzeitig die beiden Reaktionstasten am Monitor drückt. Ist der Patient bewusstlos, gibt das Gerät erst ein leitendes BlueTM Gel über die Therapieelektroden und dann einen elektrischen Behandlungsschock ab, um den normalen Herzrhythmus wieder herzustellen („Defibrillation“). Für die LifeVest ist – anders als beim Automatischen Externen Defibrillator (AED) - kein Eingreifen durch andere Personen notwendig.
Die LifeVest Defibrillatorweste ist leicht und einfach zu tragen. Patienten können mit ihrer Hilfe ihr alltägliches Leben wie gewohnt weiterführen, arbeiten und sogar leichten Sport treiben. Sie haben gleichzeitig die Gewissheit, vor dem plötzlichen Herztod sicher geschützt zu sein.
Seit 2000 ist die LifeVest Defibrillatorweste in Europa CE-zertifiziert, und seit 2001 besitzt sie die Zulassung der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA). Im Jahr 2015 wurde die LifeVest in die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) sowie der European Society of Cardiology (ESC) für das Management ventrikulärer Arrhythmien und die Prävention des plötzlichen Herztods aufgenommen.
Die LifeVest Defibrillatorweste ist im Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes geführt. Sie wird als Hilfsmittel verordnet. Die Kosten werden in der Regel von den Krankenkassen erstattet.
Ohne Vorwarnung: Der plötzliche Herztod
Der plötzliche Herztod zählt zu den häufigsten Todesursachen in der westlichen Welt: Allein in Deutschland versterben jährlich über 100.000 Menschen daran.1 Der Tod tritt innerhalb weniger Minuten ein, wenn der Patient nicht adäquat behandelt wird.
Der plötzliche Herztod erfolgt in der Regel ohne Warnung und völlig unerwartet. Auslöser ist in den meisten Fällen eine lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung. Das Risiko für einen plötzlichen Herztod steigt mit einer stark eingeschränkten Pumpleistung des Herzens (Ejektionsfraktion") in Kombination mit anderen Erkrankungen wie
- der koronaren Herzkrankheit, bei der eine Verkalkung der Herzkrankgefäße vorliegt. Sie betrifft überwiegend Menschen mittleren und höheren Alters.
- einer generellen Herzschwäche nach einem überstandenen Herzinfarkt, nach Bypass- oder Stent-OP oder bei bestimmten Herzklappenfehlern, die das PHT-Risiko erhöhen können.
- erworbenen und angeborenen Herzerkrankungen. Dazu gehören krankhafte Veränderungen wie z.B. die Vergrößerung („Dilatative Kardiomyopathie“, DCM) oder die Verdickung („Hypertroph-Obstruktive Kardiomyopathie“, HOCM) des Herzmuskels oder Erkrankungen wie das Long QT-Syndrom und das Brugada-Syndrom.
- Entzündungen des Herzmuskels („Myokarditis“).
Eine „schwache Pumpe“ erhöht das PHT-Risiko
Die Aufgabe des Herzens ist es, den Körper mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Mit jeder Kontraktion des Herzmuskels pumpt die linke Herzkammer Blut über die Hauptschlagader (Aorta) in den Körperkreislauf. Die Herzkammer entleert sich dabei nicht völlig: Bei einem gesunden Menschen beträgt die Pumpleistung des Herzens („Ejektionsfraktion“, EF) zwischen 55 – 70 Prozent des Kammervolumens. Von einer stark eingeschränkten Pumpleistung spricht man bei einer EF von weniger als 35 Prozent. Menschen mit einer derart niedrigen EF entwickeln häufig lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen und haben ein hohes PHT-Risiko.
Aus dem Takt: Herzrhythmusstörungen als PHT-Auslöser
Anhaltende Kammertachykardien und Kammerflimmern sind lebensgefährliche Arrhythmien, bei denen die elektrischen Signale des Herzens durcheinander geraten. Der Herzmuskel zuckt ungeordnet, und das Herz kann seine Rolle als „Motor“ des Blutkreislaufs nicht mehr ausüben. Die Folge: Der Körper wird nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Dies führt in der Regel innerhalb von Sekunden zur Bewusstlosigkeit.
Ohne Behandlung werden Herz, Gehirn und andere Organe aufgrund des Mangels an Sauerstoff und Nährstoffen nachhaltig beschädigt. Der Patient verstirbt innerhalb weniger Minuten.
Defibrillation: Ein „Reset“ für den Herzrhythmus
Die einzige Behandlung, die diese lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen beenden kann, ist eine Defibrillation („Entflimmerung“), d.h. die Abgabe eines elektrischen Behandlungsschocks. Das Herz soll damit wieder einen normalen, koordinierten Rhythmus aufnehmen.
Der wichtigste Faktor, um einen Patienten mit einer solchen Herzrhythmusstörung vor dem plötzlichen Herztod zu bewahren, ist Zeit. Jede Minute, die zwischen einem plötzlichen Herzstillstand und der Verwendung eines Defibrillators vergeht, reduziert die Überlebenschancen durchschnittlich um 10 Prozent.2
Je schneller also die Defibrillation durchgeführt werden kann, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit des Überlebens. Im Krankenhaus ist die zeitnahe Defibrillation häufig erfolgreich, da der Patient durchgängig überwacht wird und geschultes Krankenhauspersonal schnell verfügbar ist, um den Schock zu verabreichen. Außerhalb des Krankenhauses ist eine erfolgreiche zeitnahe Defibrillation davon abhängig, ob der Betroffene überwacht wird und ob der Rettungsdienst rechtzeitig eintrifft.
Ein wichtiger Unterschied: Liegt ein permanentes oder temporäres PHT-Risiko vor?
Patienten mit einem dauerhaften PHT-Risiko werden in der Regel mit einem ICD geschützt, der im Brustbereich implantiert wird.
Die kardiologischen Leitlinien3 empfehlen jedoch, dass ein ICD nicht in den ersten 40 Tagen nach einem Herzinfarkt implantiert werden soll. Auch nach einer so genannten „Revaskularisierung“ (Wiederherstellung der Durchblutung durch einen Stent oder Bypass) ist diese Wartezeit vorgesehen.4 Der Patient soll durch eine solche Operation nicht zusätzlich belastet werden.5,6 Außerdem besteht die Chance, dass sich der Patient von der Herzschwäche erholt und nach Ende der Wartezeit keine ICD-Implantation nötig ist.
Dies kann auch bei Patienten mit neu diagnostizierter Herzschwäche der Fall sein. Hier sehen die Leitlinien eine Wartezeit von mindestens 3 Monaten vor.4 Diese Zeit ist notwendig, um den Patienten medikamentös optimal einzustellen.7,8,9 Gelingt dies, kann sich auch hier die Pumpleistung des Herzens wieder verbessern und das PHT-Risiko sinkt, so dass kein ICD implantiert werden muss.
LifeVest schützt wirksam während der leitliniengerechten Wartezeiten
Gerade in der frühen Phase nach einem akuten kardialen Ereignis besteht jedoch das höchste PHT-Risiko.10,11 Wie können Patienten in dieser Hochrisikophase wirksam geschützt werden? Zwei Alternativen sind möglich: die kostenintensive Überwachung im Krankenhaus oder die Versorgung der Patienten mit einer LifeVest Defibrillatorweste. Mit der LifeVest können Patienten das Krankenhaus geschützt verlassen und ihr alltägliches Leben wie gewohnt weiterführen.
Die LifeVest Defibrillatorweste wird bei einer Bandbreite von Krankheitsbildern eingesetzt, u.a. nach Herzinfarkt sowie nach einer Stent- oder Bypass-Operation mit einer EF ≤ 35 Prozent, bei neu diagnostizierter Herzmuskelerkrankung und bei verminderter Pumpleistung des Herzens („kongestive Herzinsuffizienz“) mit einer EF ≤ 35 Prozent, bei Herzmuskelentzündung sowie bei einer bevorstehenden ICD-Implantation, die z.B. aufgrund von Nebenerkrankungen noch nicht möglich ist.
Neben dem zuverlässigen Schutz des Patienten gibt die Defibrillatorweste dem Arzt Zeit die Therapie zu optimieren. Mit Hilfe der LifeVest kann der Arzt das Langzeitrisiko des Patienten bestimmen und beurteilen, ob der Patient von einer ICD-Implantation profitiert. Eine aktuelle Studie mit 2,000 Patienten zeigt, dass 41 Prozent der Patienten mit Defibrillatorweste eine verbesserte Herzfunktion zeigen und keinen ICD benötigen.12
1Kauferstein S et al. Plötzlicher Herztod bei jungen Menschen durch kardiale Gendefekte. Dtsch Arztebl Int 2009; 106(4): 41-7.
2Perkins GD et al. Basismaßnahmen zur Wiederbelebung Erwachsener und Verwendung automatisierter externer Defibrillatoren. Kap. 2 der Leitlinien zur Reanimation 2015 des European Resuscitation Council. Notfall Rettungsmed 2015;18:748–769.
3Leitlinien geben den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand wieder und unterstützen Fachärzte in ihrer Entscheidungsfindung.
4Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (Hrsg.): Ventrikuläre Arrhythmien und Prävention des plötzlichen Herztodes, ESC Pocket Guidelines, Version 2015, Björn Bruckmeier Verlag.
5Hohnloser, S et al. Prophylactic use of an implantable cardioverter-defibrillator after acute myocardial infarction (DINAMIT). NEJM 2004;351:2481–2488.
6Steinbeck, G et al. Defibrillator implantation early after myocardial infarction (IRIS). NEJM 2009;361:1427–1436.
7Merit-HF Study Group. Effect of metoprolol CR/XL in chronic heart failure: Metoprolol CR/XL Randomized Intervention Trial in Congestive Heart Failure (MERIT-HF) Lancet 1999;353:2001–2007.
8Packer M et al. Effect of Carvedilol on survival in severe chronic heart failure. NEJM 2001;344:1651–1658.
9CIBIS-II Investigators. The Cardiac Insufficiency Bisoprolol Study II (CIBIS-II). Lancet 1999;353:9–13.
10Solomon SD et al. Sudden death in patients with myocardial infarction and left ventricular dysfunction, heart failure, or both. NEJM 2005; 352:2581–2588.
11Adabag AS et al. Sudden death after myocardial infarction. JAMA 2008; 300:2022–2029.
12Kutyifa V et al. Use of the wearable cardioverter defibrillator in high-risk cardiac patients: Data from the prospective registry of patients using the wearable cardioverter defibrillator (WEARIT-II registry). Circulation 2015; 132(17):1613–1619.
Hintergrund für die Fachpresse: Über den plötzlichen Herztod und die LifeVest
Der plötzliche Herztod (PHT) zählt zu den häufigsten Todesursachen in der westlichen Welt: Allein in Deutschland versterben jährlich über 100.000 Menschen daran.1 Häufigster Auslöser sind schnelle Herzrhythmusstörungen wie anhaltende Kammertachykardien und Kammerflimmern. Ein wichtiger Faktor für einen wirkungsvollen Schutz vor dem PHT ist „Zeit“: Mit jeder Minute Verzögerung einer Defibrillation sinkt die Überlebenschance um etwa 10 Prozent.2
Patienten mit einem dauerhaft hohen PHT-Risiko werden mit einem implantierbaren Cardioverter-Defibrillator (ICD) geschützt. Bevor der Eingriff erfolgt, empfehlen die Leitlinien der nationalen und internationalen Fachgesellschaften eine Wartezeit (nach Myokardinfarkt 40 Tage, bei nicht ischämischer Kardiomyopathie mindestens 3 Monate optimale medikamentöse Therapie). In vielen Fällen führt dies dazu, dass sich die Pumpleistung des Herzens verbessert und das PHT-Risiko sinkt, so dass kein ICD implantiert werden muss.3
Gerade in der Zeit früh nach einem kardialen Ereignis besteht jedoch das höchste Risiko für einen PHT.4,5 Wie können Patienten in dieser Wartezeit geschützt werden, bis beurteilt werden kann, ob sie von einem langfristigen PHT-Schutz durch einen ICD profitieren?
LifeVest® Defibrillatorweste (WCD)
In dieser Zeit kann die LifeVest Defibrillatorweste (WCD) den Patienten wirksam schützen. Die LifeVest besteht aus einer Stoffweste, in der sich ein Gürtel mit Mess- und Therapieelektroden befindet, und einem Monitor. Die Stoffweste wird unter der Kleidung direkt am Körper, der Monitor an der Hüfte oder an einem Schulterriemen getragen. Das Gerät wird rund um die Uhr getragen, auch während des Schlafens. Die Defibrillatorweste sollte vom Patienten nur zum Waschen oder Duschen abgelegt werden.
Das Gerät überwacht das Herz des Patienten kontinuierlich. Wird ein lebensgefährlicher Herzrhythmus erkannt, benachrichtigt das integrierte Alarmmodul den Patienten mit hör-, sicht- und fühlbaren Warnsignalen. Ist der Patient bei Bewusstsein und toleriert die Arrhythmie, kann er einen unnötigen Schock verhindern, indem er gleichzeitig die beiden Reaktionstasten am Monitor drückt. Ist der Patient bewusstlos, gibt das Gerät erst ein leitendes BlueTM Gel über die Therapieelektroden und dann einen elektrischen Behandlungsschock ab, um den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen. Für die LifeVest ist – anders als beim Automatischen Externen Defibrillator (AED) - kein Eingreifen durch andere Personen notwendig. Die Behandlungssequenz - von der Erkennung der lebensbedrohlichen Arrhythmie bis zur Abgabe des Behandlungsschocks - dauert in der Regel weniger als eine Minute. Die LifeVest Defibrillatorweste wird bei einer Vielzahl von Indikationen eingesetzt, die Patienten einem erhöhten PHT-Risiko aussetzen, u.a. nach Myokardinfarkt mit einer LVEF ≤35 Prozent, vor oder nach koronarer Revaskularisierung, bei neu diagnostizierter Kardiomyopathie oder kongestiver Herzinsuffizienz mit einer LVEF ≤35 Prozent, bei Myokarditis sowie bei indizierter ICD-Implantation, die z.B. aufgrund von Nebenerkrankungen noch nicht möglich ist.
Der zuverlässige temporäre PHT-Schutz durch die LifeVest gibt dem Arzt wertvolle Zeit, die medizinische Therapie zu optimieren und - mit Hilfe der Aufzeichnung der kardialen Ereignisse - das Langzeitrisiko des Patienten zu bestimmen.
Wissenschaftliche Datenlage
Umfangreiche Daten aus retrospektiven und prospektiven Registern mit mehr als 20.000 Patienten belegen die klinische Effektivität des WCD in der Terminierung ventrikulärer Tachyarrhythmien bei gleichzeitig sehr niedrigem Risiko inadäquater Therapien.6,7,8,9 Nach den Ergebnissen des WEARIT II-Registers benötigen nur 42 % der Patienten mit ischämischer, nichtischämischer oder kongenitaler Kardiomyopathie und schwer eingeschränkter linksventrikulärer Funktion nach einer mittleren Tragedauer des WCD von 90 Tagen (22,5 Stunden/Tag) noch einen ICD10. In einer Metaanalyse liegt die tägliche Tragezeit in 9 von 13 Studien, die über 19.000 Patienten repräsentieren, bei über 20 Stunden .7
Dass der WCD bei konsequenter Anwendung einen klaren Überlebensvorteil bietet, verdeutlichen die Ergebnisse der randomisierten, kontrollierten Studie „Vest Prevention of Early Sudden Death Trial“ (VEST) mit 2.302 Patienten nach Myokardinfarkt und stark eingeschränkter Pumpfunktion. Obgleich es eine Diskussion um die Erreichung des primären Endpunktes gab, hat die VEST-Studie gezeigt, dass der WCD – konsequente Nutzung vorausgesetzt – effektiv das PHT-Risiko und die Gesamtmortalität senken kann. Die On-Treatment-Analyse, die den Effekt beim konsequenten Tragen verdeutlicht, zeigte, dass die Inzidenz des plötzlichen Herztods im Vergleich zur Kontrollgruppe halbiert (p=0,03) wurde und sich die Gesamtmortalität um 75 % (p<0,001) verringerte.11
Seit 2000 ist die LifeVest Defibrillatorweste in Europa CE-zertifiziert, und seit 2001 besitzt sie die Zulassung der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA). Im Jahr 2015 wurde die LifeVest in die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK)9 sowie der European Society of Cardiology (ESC)12 für das Management ventrikulärer Arrhythmien und die Prävention des plötzlichen Herztods aufgenommen. Das Medizinprodukt hat zudem 2016 offizielle Empfehlung durch eine wissenschaftliche Stellungnahme der American Heart Association (AHA), unterstützt von der Heart Rhythm Society (HRS), erhalten.13
Kostenerstattung
Die LifeVest Defibrillatorweste ist seit 2005 im Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes gelistet. Sie wird als Hilfsmittel verordnet. Die Kosten werden in der Regel von den Krankenkassen erstattet. Im Juli 2019 wurde das Hilfsmittelverzeichnis aktualisiert und es wurden zusätzlich alle primärprophylaktischen Indikationen mit einer hochgradig eingeschränkten Pumpfunktion (LVEF ≤ 35 %) aufgenommen.14
Hierzu zählen Patienten mit einem temporär erhöhten PHT Risiko nach akutem Myokardinfarkt (< 40 Tage zurückliegend), einer erwarteten LVEF-Verbesserung bei akuter Myokarditis oder bei Erstdiagnose einer dilatativen Kardiomyopathie. Weitere Einsatzbereiche sind die peripartale Kardiomyopathie, die fortgeschrittene Koronare Herzkrankheit während der Wartezeit auf eine geplante Herzoperation sowie post PTCA und post ACVB. Weiterhin wird die Defibrillatorweste für eine prolongierte Risikostratifizierung aufgeführt.
Die Ergänzung des Hilfsmittelverzeichnisses unterstreicht die breite wissenschaftliche Datenlage und bestätigt die seit Jahren gängige Verordnungspraxis.
1Kauferstein S et al. Plötzlicher Herztod bei jungen Menschen durch kardiale Gendefekte. Dtsch Arztebl Int 2009; 106(4): 41-47.
2Perkins GD et al. Basismaßnahmen zur Wiederbelebung Erwachsener und Verwendung automatisierter externer Defibrillatoren. Kap. 2 der Leitlinien zur Reanimation 2015 des European Resuscitation Council. Notfall Rettungsmed 2015; 18: 748–769.
3Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (Hrsg.): Ventrikuläre Arrhythmien und Prävention des plötzlichen Herztodes, ESC Pocket Guidelines, Version 2015, Björn Bruckmeier Verlag.
4Adabag AS et al. Sudden death after myocardial infarction. JAMA 2008; 300: 2022–2029.
5Solomon SD et al. Sudden death in patients with myocardial infarction and left ventricular dysfunction, heart failure, or both. NEJM 2005; 352: 2581–2588.
6Epstein AE et al. JACC 2013; 62: 2000–2007.
7Nguyen E, Weeda E, Kohn C et al. Wearable cardioverter-defibrillators for the prevention of sudden cardiac death: A meta-analysis. The Journal of Innovations in Cardiac Rhythm Management. 2018; 9: 3151–3162.
8Wäßnig N et al. Circulation 2016; 134: 635–643.
9Deneke T, Borggrefe M, Hindricks G, Kirchhof P, Kuck KH, Stellbrink C, Eckardt L. Kommentar zu den ESC-Leitlinien 2015 „Ventrikuläre Arrhythmien und Prävention des plötzlichen Herztodes“. Kardiologe 2017; 11: 27–43.
10Kutyifa V et al. Circulation 2015; 132: 1613–1619.
11Olgin JE et al. N Engl J Med 2018; 379: 1205–1215.
12Priori SG et al. Eur Heart J 2015; 36: 2793–2867.
13Al-Khatib SM, Stevenson WG, Ackerman MJ, et al. 2017 AHA/ACC/HRS guideline for management of patients with ventricular arrhythmias and the prevention of sudden cardiac death: A report of the American College of Cardiology/American Heart association Task Force on clinical practice guidelines and the Heart Rhythm Society. Circulation 2017; CIR.0000000000000549.
14GKV-Spitzenverband – Nachtrag zum Hilfsmittelverzeichnis – Bundesanzeiger vom 23. Juli 2019.
Das Unternehmen ZOLL - auf einen Blick
Gründer und Pionier Dr. Paul M. ZOLL (1911 – 1999)
Paul M. Zoll, geboren und aufgewachsen in Boston (USA), studierte an der Harvard Medical School. Ab den 1950ern forschte und praktizierte er als Leiter der kardiologischen Klinik am Beth Israel Hospital in Boston.
Zolls Pionierleistungen auf den Gebieten der Elektrophysiologie, der internen und externen Defibrillation, der Kardioversion und des externen Pacings bilden die Grundlagen des Unternehmens ZOLL, das er im Jahr 1980 zusammen mit William M. Bright und Rolf Stutz gründete.
1973 erhielt er den Albert Lasker Award für klinische Forschung in der Medizin, auch bekannt als „amerikanischer Nobelpreis“. Die Lasker-Auszeichnung wird an Ärzte und andere Personen vergeben, deren Forschungen entscheidend zum Fortschritt in Bezug auf Verständnis, Diagnose, Prävention und Therapie lebensbedrohlicher menschlicher Erkrankungen beitragen.
ZOLL – führend in der Reanimation und Akut-/Intensivmedizin
ZOLL Medical Corporation mit globalem Hauptsitz in Chelmsford, Massachussetts (USA) entwickelt und vermarktet Medizinprodukte und Softwarelösungen, die dazu beitragen, die Notfallversorgung zu verbessern und Leben zu retten, und zugleich die klinische und betriebliche Effizienz steigern.
Mit Produkten in den Bereichen Defibrillation und Überwachung, Kreislauf und CPR (Herz-Lungen-Reanimation)-Feedback, Datenmanagement, Flüssigkeitssubstitution, therapeutisches Temperaturmanagement und Beatmung bietet ZOLL ein umfassendes Angebot an Technologien an, das Klinikärzte, Rettungsdienste, Feuerwehrleute und Ersthelfer bei der Wiederbelebung und Notfallversorgung unterstützt.
Das Unternehmen beschäftigt über 3.000 Mitarbeiter weltweit und vertreibt seine Produkte in über 140 Ländern. Im Jahr 2012 wurde ZOLL von der zur Asahi Kasei Corporation gehörenden Asahi Kasei Gruppe übernommen.
Die ZOLL LifeVest® Defibrillatorweste wird am ZOLL Standort Pittsburgh, Pennsylvania (USA) hergestellt.
Die Verkaufsorganisation ZOLL CMS GmbH für die ZOLL LifeVest Defibrillatorweste in Europa, den Mittleren Osten und Asien befindet sich in Köln.
Über Asahi Kasei
Die Asahi Kasei-Gruppe mit globalem Hauptsitz in Tokyo (Japan) ist eine diversifizierte Unternehmensgruppe unter der Führung der Holding Asahi Kasei Corporation, mit Geschäftsfeldern in den Bereichen Materialwirtschaft, Wohnungsbau und Gesundheitswesen.
Der Bereich Gesundheitswesen beinhaltet Geräte und Systeme für akute Intensivmedizin, Dialyse, therapeutische Apherese, Transfusionen und die Herstellung von Biotherapeutika sowie Arzneimittel und diagnostische Reagenzien.
Asahi Kasei beschäftigt mehr als 30.000 Mitarbeiter weltweit bei einem Umsatz von 19 Milliarden US-Dollar (2014).